Diesen Fragen stellen sich zwei ehemalige BürgerInnen der DDR; damals – zum Zeitpunkt des Mauerfalls - waren sie Jugendliche. Eine Sympathisantin für die "inneren Werte" der DDR aus Westdeutschland, die zum Zeitpunkt der Wende Studentin war, stellt Fragen und versucht eine Antwort zu geben auf den Verlauf und die Motivation der umwälzenden Geschehnisse des Herbstes 1989 in Ostdeutschland. Gemeinsam werden die Gesprächs-partnerInnen einen Ausblick wagen. Zwanzig Jahre sind genug Zeit, um sich konstruktiv zu erinnern. Nach wie vor ist der Erinnerungsprozess für Ost- und Westdeutsche emotional geprägt und lässt Fragen offen bzw. immer wieder neu entstehen.

Diesen Fragen soll im Podiumsgespräch am 14. Mai 2009 nachgegangen werden. Mag. Johanna Zeuner wird zunächst ein Impulsreferat halten und in der Folge das Podiumsgespräch mit Dr. Katja Eichler und Mag. Elisabeth Kluge leiten.

Mag. Johanna Zeuner wurde 1965 in der niedersächsischen Stadt Hoya (BRD) geboren. Sie studierte evangelische Theologie und absolvierte auch eine Ausbildung zur Erzieherin. Schon während ihres Studiums engagierte sie sich in der evangelischen Studentengemeinde mit dem Schwerpunkt Ost-Westarbeit. Seit 1982 – also schon vor der Wende – absolvierte sie zahlreiche Besuche in der DDR, insbesondere in Halle, Stralsund und Potsdam. In den Jahren 1998 bis 2000 unterrichtete sie in der thüringischen Stadt Gotha (früher Ostdeutschland). 2002 erfolgte die Ordination zur Pfarrerin der evangelischen Kirche. Seither ist sie in diesem Beruf in Österreich tätig, und zwar zunächst in Bad Tatzmannsdorf und dann in Wien. Zur Zeit erteilt sie auch Religionsunterricht im AHS- und BHS-Bereich. Nicht unerwähnt soll auch ihre freie journalistische und literarische Tätigkeit bleiben, die sie seit 1990 regelmäßig ausübt.

Dr. Katja Eichler wurde 1977 in der thüringischen Stadt Gera geboren. Als Kind und Jugendliche war sie Mitglied in den DDR-Organisationen der Jungpioniere und Thälmannpioniere. Erst im Jahre 1992 wurde sie durch Taufe und Konfirmation Gemeindemitglied der Evangelischen Kirche in Thüringen. Nach ihrem Abitur studierte sie Geschichte und evangelische Religion für das Lehramt an Gymnasien in Jena. Seit 2002 lebt sie in Wien und promovierte bei emer. o.Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Gottfried Adam im Fachgebiet der Religionspädagogik. Schon während des Doktoratstudiums unterrichtete sie an Wiener Gymnasien das Fach Evangelische Religion. Neben dieser Lehrverpflichtung kommt sie auch Lehraufträgen an der Evangelisch-theologischen Fakultät und an der Kirchlich Pädagogischen Hochschule in Wien nach.

Mag. Elisabeth Kluge wurde 1976 in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) als drittes Kind eines evangelisch-lutherischen Pfarrers und einer evangelischen Theologin geboren und wuchs in Wolmirstedt, einer Vorstadt von Magdeburg, auf. Auch sie war zu DDR-Zeiten Mitglied der Jung- und Thälmannpioniere. Nach der Matura in Zittau studierte sie Evangelische Theologie in Oberursel, Erlangen, Wien, Leipzig und Halle/Saale. Nach dem Examen begann sie 2004 ihre Ausbildung in der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich und ist seit 2007 Pfarrerin der Evangelischen Pfarrgemeinde A.B. Kaisermühlen und Kagran in Wien. Sie unterrichtet Evangelische Religion an einem Wiener Gymnasium; daneben ist sie freiberuflich für österreichische und deutsche Medien journalistisch tätig und engagiert sich im Verein Evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer in Österreich (VEPPÖ). Elisabeth Kluge ist verheiratet mit Mag. Harald Kluge, Pfarrer der Reformierten Stadtkirche in Wien, und hat eine Tochter.